Donnerstag, 16. Juni 2011

E-Learning: authentischer Lernprozess mit Kostenersparnis

Die Ausgangssituation: Die Vertriebsleiterin meines Unternehmens kommt auf mich zu und möchte über den Sinn der methodisch-didaktische Umstellung des Trainings sprechen. Sie ist nicht davon überzeugt, dass die Fokussierung auf E-Learning den gleichen Nutzen bringt, wie ein konventionelles Präsenztraining.

Ich würde ihr zunächst sagen, dass ich es sehr gut nachvollziehen kann warum Sie nicht davon überzeugt ist, dass e-Learning den gleichen Nutzen wie Präsenztrainings bringt. Ich hätte nämlich auch den gleichen Zweifel. Meiner Erfahrung nach kann eLearning aber nicht nur den gleichen Nutzen bringen, sondern zudem zusätzliche Benefits gegenüber Face To Face Maßnahmen liefern, und zwar quantitativ sowie qualitativ.

Quantitativ: wesentliche Kostenersparnis

E-Learning ist auf den ersten Blick interessant, weil es die Möglichkeit bietet, Mitarbeiter zu schulen, ohne dass sie den Arbeitsplatz verlassen müssen.

Das kann vor allem eine riesige Kostenersparnis bedeuten. E-Learning lässt sich gut bezahlen vor allem wenn man eine relativ große Anzahl von Mitarbeitern hat, die geschult werden müssen. Dadurch kann man wesentliche Reisekosten sowie Räumlichkeitskosten ersparen.

Bei E-Learning können sich die ursprünglichen Investitionen schnell rechtfertigen lassen. Viele Kosten sind einmalig, deshalb werden E-Learning Maßnahmen immer günstiger, und die Kosten werden schnell amortisiert.

Als long term investment bietet E-Learning einen Mehrwert gegenüber face to face Maßnahmen. Das heisst: E-Learning kann ein sehr effizientes Mittel sein, um Business Probleme zu lösen.

Qualitativ: Methoden sind tiefgehender

Aber wie sieht die Lernqualiität von E-Learning aus? Trotz den erhöhten Kosten sind Face to Face Maßnahmen doch effektiver und von daher eine sicherere Investitition?

Manchmal. Aber E-Learning bietet viele Vorteile an, besonders wenn man innovative Methoden zum Einsatz bringt, die Online Learning ermöglichen.

Online Learning ist zeitlich/räumlich viel flexibler als Face-To-Face Learning. Lernen kann stattfinden, wenn und wo es am besten passt. Eben weil es dirket am Arbeitsplatz stattfindet, kann man leicht Methoden einsetzen, die die eigentliche Arbeit als Lernobjekte integrieren.

Es ist oft so, dass Präsentationen die Schwerpunkte bei Face-To-Face Kursen sind. Dabei sind die Lerner überwiegend passiv während der Trainer das meiste sagt und tut. Außerdem sind diese Lernsituationen manchmal etwas künstlich, da die Lernenden eher etwas abstraktes lernen anstatt learning by doing zu praktizieren.

Bei Online Learning dagegen kann man ganz leicht modernere und effektivere Methoden praktizieren. Social Constructivism ist ein Ansatz, der die ‚neue Welle’ von E-Learning prägt. Dabei arbeiten die Lerner kollaborativ an realen Situationen und Problemen aus dem Arbeitsalltag. Das Lernen ist nicht mehr abstrakt, sondern entspringt aus der realen Arbeit. Dazu kann man ein internes Netzwerk aufbauen—eine Community of Practice—wo Mitarbeiter (Lerner) einander unterstützen und gegenseitig helfen können.

Bei Face to Face Veranstaltungen ist Lernen lediglich ein Event, eine Veranstaltung, wobei Online Learning eher ein Prozess ist. Selbst bei Face to Face Trainings, die viele real-world Aktivitäten enthalten, ist das Lernen meist vorbei, wenn die Veranstaltung vorbei ist. Wir kennen das klassische Syndrom. Mitarbeiter besuchen einen Kurs, sind begeistert, aber der Transfer ist sehr oft nicht ausreichend.

Bei Online Kursen kann das Ganze zu einem authentischen Lernprozess werden, eben weil das Lernen im Arbeitsfluss integriert wird und die vernetzten Lernenden dabei die Möglichkeit haben, sich kontinuierlich beim Lernen zu unterstützen.

Wenn der Online Ansatz im Unternehmen von den Mitarbeitern wirklich angenommen und internalisiert wird, kann das ein riesiger Gewinn für das Unternehmen sein. Dadurch gewinnt man Mitarbeiter, die zu selbstgesteuerten und kontinuierlichen Lerner werden, die viele Herausforderungen meistern können, weil sie die benötigten „Learning Skills and Learning Attitudes“ entwickelt haben.

Mein praktischer Vorschlag für die Vertriebsleiterin? Besuchen Sie selbst einen internen Online Kurs um am eigenen Leib zu erfahren, wie die Möglichkeiten von Online Learning aussehen und wie sie in Unternehmen optimal eingesetzt werden können.

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