Sonntag, 20. Februar 2011

Von Meinungsführern zu Meinungsgemeinschaften: From the two step to the group dance

Die Theorie der „Two Step Flow“ der Medienkommunikation wurde im Jahr 1940 von Paul Lasarzfeld entwickelt. Nach seiner Auffassung sind die meisten Leute von so genannten Meinungsführern direkt beeinflusst und bilden ihre Meinungen über viele wichtige Dinge von dem Rat dieser Meinungsführer. Die Welt heute ist nicht mehr die lineare Welt, in der Lazarsfeld lebte, sondern viel komplexer und multidimensionaler. Neben klassischer Massenkommunikation gibt es mehrere Formen der medialen Kommunikation.

Meinungsgemeinschaften: Aktive Partizipation statt passiven Konsumieren

Für Lasarzfeld war dieser Kommunikationsfluss unidirektional und irgendwie hierarchisch—von Medien aus durch die Meinungsführer bis zu den „Opinion Followers“. Die ganze Informationskultur ist heutzutage viel mehr multidirektional und demokratisch. Menschen nicht nur passive Empfänger der Botschaften der Massenmedien. Das Internet und besonders die Web 2.0 Entwicklungen der letzten Jahren geben uns die Möglichkeit, viel aktiver an der Informationskultur teilzunehmen.

Heutzutage müssen wir alle nicht nur passive Konsumenten von Medien bleiben, sondern wir können aktive Prosumenten werden. Jeder kann zum Beispiel Blogs schreiben und Inhalte mit einander teilen. Es ist eine Ära der Partizipation. Es gibt heute laut Wikipedia über zwei hundert Million Blogs, und 54% von denen werden täglich aktualisiert. Im Sinne von Web 2.0 sind Leute nicht nur Readers sondern Readers/Writers.

In der Ära des Internets und Web 2.0 gibt es auch „Meinungscommunities“ und nicht nur Meinungsführer.

Durch Social Networking u.ä. wird eine Art Diskussion und Partizipation ermöglicht, die früher gar nicht möglich war. Ganz viele Menschen sind Teil der virtuellen Netzwerke. Innerhalb dieser Netzwerke gibt es zwar einige Opinion Leaders, aber ich glaube man bildet auch seine Meinung durch Gespräche mit Mitgliedern seines persönlichen Netzwerkes. Ich habe es an mir gemerkt, meine Meinung hat sich oft geändert nachdem ich mich mit anderen ausgetauscht habe—auch mit Leuten von denen ich im Grunde politisch entfernt bin. Das ist Meinungsbildung durch Gespräche anstatt durch passives Aufnehmen. Diese Gespräche finden mit Leuten außerhalb der lokalen (Arbeitsplatz, Nachbarschaft, usw.) Netzwerke statt. Das sind Gespräche unbegrenzt von Geographie oder Zeit—nicht nur face to face synchrone Diskussionen sondern auch asynchrone, geographisch verstreute Konversationen.

Diese Art von Kommunikation ist keine Rede von oben (der allwissenden Autorität der „Massenmedien“), sondern informelle Kommunikation unter Peers. Es handelt sich hier um eine Demokratisierung des Wissens.

Alte und neue virtuelle Meinungsführer


Die klassischen Massenmedien sind also nicht mehr unbedingt König. Es gibt im Long Tail viel mehr Kanäle von Informationsquellen.

Ich stimme aber Dr. Merten zu, dass es heute trotzdem viele virtuelle Meinungsführer gibt. In den USA sind zum Beispiel einige davon zu massiven Stars geworden.

Parallel zu dieser Entwicklung gibt es aber innerhalb der persönlichen Netzwerke auch eine neue Art von virtuellen Meinungsführern, die nicht nach Mertens Auffassung bekannte Persönlichkeiten sind. Die neuen virtuellen Meinungsführer können Leute sein, die man persönlich kennt. Sie können auch Freunde von Freunden sein. Die können Leute sein, die ein Blog schreiben. Oder sie sind nach Andy Warhols „Everyone will be a star“ Vorstellung berühmt und haben ihre 15 Minuten im Rampenlicht.

Es gibt auch communities of practice wo Leute in ihrem Fach Meinungsführer sind, die in anderen Bereichen eher Meinungsfollowers sind. Es ist heutzutage so, dass fast jeder zu einer Art Meinungsführer in seinem eigenen Bereich werden kann.

Komplexe Ära der Inklusion und Multidimensionalität

Es ist eine komplexe und multidimensionale Ära in der wir leben. Einige sind Mitglieder einer Meinungscommunity. Einige bilden autonom im Sinne von Merten ihre Meinungen, und gleichzeitig bilden andere ihre Meinungen beeinflusst von bekannten Medienpersönlichkeiten. Da gibt es auch die digitale Kluft, die zu dieser Multidimensionalität einen Beitrag leistet.

Zu Komplexität gehören auch Paradoxe. Dies ist ein era of inclusion. Eine Realität schließt andere Realitäten nicht aus, sondern parallele Welten existieren nebeneinander. Der Philosoph Schopenhauer hat einst gesagt, „In gleicher Umgebung lebt doch jeder in einer anderen Welt.“ Das war wohl immer so, nur jetzt ist es offensichtlicher und wegen der Komplexität dieses Zeitalters vielleicht intensiver denn je.

Dienstag, 8. Februar 2011

Facebook Fan aber "Twitter-Quitter"

Ich bin schon seit ein paar Jahren bei Facebook und Twitter registriert. Ich bin enthusiastischer Facebook Nutzer aber inzwischen ein sogenannter „Twitter- Quitter.“

Die Frage lautet, wie gemeinschaftlich sind diese beiden social software tools. Kurze Antwort: Facebook sehr, Twitter weniger.


Der kanadische Kommunikationstheoretiker Marshall McLuhan hat bereits in den sechziger Jahren gesagt, „the world is becoming a global village.“ Facebook hat diese Aussage bestätigt und dazu beigetragen, diese neue Realität konkret umzusetzen. Wir leben heute teilweise in einer postgeographischen Welt. Ein Tool wie Facebook unterstützt das „small world“ Phänomen (six degrees of separation).


Natürlich ist die Gemeinschaft, die Facebook realisiert, anders als die face-to-face Gemeinschaft, die wir bisher kannten. Die digitale Gemeinschaft ersetzt die analoge Gemeinschaft nicht, sondern sie erweitert unsere Vorstellung von Gemeinschaft. Deshalb ist es schwer, die Welt von Facebook mit den Kriterien der analogen Gemeinschaft zu beurteilen. Facebook setzt die Strukturen von analoger Gemeinschaft nicht um, aber das soll nicht heißen, dass digitale Gemeinschaften nicht gemeinschaftlich sind. Facebook ist vielleicht nicht so intim wie eine analoge Gemeinschaft, dafür ist es aber eine Erweiterung. Clara Shih, Authorin des Bestsellers „The Facebook Era“ schreibt, Facebook sei für sogenannte „schwache Verbindungen“ am besten geeignet.


Persönliche Erfahrungen mit Facebook


Bei Facebook kann man auf verschiedene Weise kommunizieren: (öffentliche Posts an alle ‚friends’, private synchrone chats, private asynchrone messages). Man kann nicht nur textbasiert kommunizieren, sondern man kann auch mit Bildern, Videos, und Weblinks kommunizieren.


Für mich gibt es zwei generelle Kategorien von menschlichen Verbindungen bei Facebook: alte Freundschaften und Bekanntschaften wieder entdecken und pflegen und neue Bekanntschaften knüpfen.


Durch Facebook habe ich viele alte Verbindungen und Freundschaften wiederbelebt, die ich ohne so ein Social Networking Tool sehr wahrscheinlich nie gemacht hätte. Heute morgen habe ich zum Beispiel mit einem alten Kumpel gechattet, mit dem ich vor Jahren zusammen in einer Band gespielt habe. Gestern habe ich mit einem alten Uni Kommilitonen aus Amsterdam über Facebook kommuniziert, der gesagt hat, dass er demnächst beruflich in Berlin unterwegs ist. Wir planen uns dann wieder zu treffen. Mit anderen aus meiner Schul- und Uni Zeit habe ich mich bereits tatsächlich wieder getroffen. Manchmal merkt man, wie verschieden wir uns inzwischen entwickelt haben, aber es war trotzdem gut uns wieder gesehen zu haben.


Ich habe bei Facebook auch neue Verbindungen geschlossen. Neulich habe ich einen Schriftsteller und Redakteur vom Ode Magazine Jay Walljasper als Freund gewonnen, den ich schon lange bewundert habe. Jetzt kann ich ihn ansprechen auf eine Art, die früher nicht möglich war.


Ich habe Facebook Freunde, die ich aus allen Phasen meines Lebens kenne. Mit social Networking ist alles irgendwie wieder präsent, obwohl viel Zeit vergangen ist, und obwohl wir durch die Welt verstreut sind (Ich habe Facebook Freunde in Kanada, Brasilien, Venezuela, Japan, Deutschland, Frankreich, Norwegen, Österreich, Romänien, England, Polen, in den USA, Philippinen, Niederlanden und der Schweiz).


Trotz der physischen und zeitlichen Entfernung sind alle präsent, und das ist ein faszinierender Aspekt von Facebook. Erinnerungen und Erfahrungen kommen wieder hoch, eben weil man wieder in Verbindung mit Leuten ist, die man lange aus den Augen verloren hatte. Die sind wieder da, und das gibt ein Gefühl von Kontinuität in einem modernen, manchmal fragmentierten Leben. Die sind da, zusammen mit neuen Verbindungen in einer etwas chaotischen globalen Fusion. Spannend! Das ist eine völlige neue Art von Gemeinschaft, die früher in der eher „linearen Ära“ einfach nicht möglich war. Vorher blieben Erinnerungen Erinnerungen. Jetzt ist Zeit und Geographie weniger entscheidend oder deterministisch.


Kritik


Trotz meines Enthusiasmus, etwas Kritik: Wenn ich etwas poste, ist das für alle sichtbar. Manchmal würde ich es mir wünschen, dass ich meine Freunde in für mich relevante Gruppen einteilen könnte. Das heißt: manchmal möchte man etwas mitteilen, das nur für bestimmte Menschen sichtbar sein soll. Man kann zwar Gruppen bilden, aber diese sind normalerweise zweckorientiert und beziehen sich nicht auf eine Einteilung der Facebook Freunde. Facebook Gruppen Sie sind eher Netzwerke wo man ein gemeinsames Interesse teilt. Diese Funktion, Freunde in verschiedene Kreise einzuteilen, würde vielleicht ein bisschen „Ordnung“ in die wilde Mischung bringen. Trotzdem finde ich die Mischung spannend. Nicht perfekt wie jede andere Form von Gemeinschaft, aber definitiv erweiternd.


Natürlich hat Facebook seine Schattenseiten. Einige benutzen das Tool als Bühne zur Selbstverherrlichung, deren Ziel ist es, möglichst viele Freunde zu sammeln, um „wichtig“ zu erscheinen. Andere teilen wirklich oberflächliche Dinge mit, wo man sich fragt „muss ich das wirklich wissen?“ Dann aber teilen viele dagegen wirklich interessante, unterhaltsame, und relevante Sachen mit. Manche führen sogar tiefgehende Diskussionen über Gott und die Welt. All diese Dinge passieren auch in der realen Welt, in der analogen Gemeinschaft. Facebook macht uns alle nicht sofort „bessere Menschen“, aber meiner Meinung nach trägt es zu einer offeneren Welt bei, wo Leute aus verschiedenen Ecken der Welt zusammen kommen können, um sich miteinander auszutauschen. Dann gibt es natürlich der Fall Ägypten und die Rolle, die Facebook dort gespielt hat...


Twitter


Twitter ist eine ganz andere Geschichte. Bei Twitter kann man lediglich eine kurze Botschaft aussenden. Tweet tweet! Ich nenne Twitter daher ein „Broadcast Tool“. Für mich hat das weniger mit Gemeinschaft zu tun. Es ist nicht so ganzheitlich. Man kann nicht darauf reagieren oder direkt eine Diskussion anfangen. Es scheint mir, Twitter ist manchmal ein Tool, wo man eher Gedanken von Prominenten und nicht wirklich von Freunden verfolgt. Wenn Tweets mit Facebook integriert sind, dann gibt es einen sozialen Kontext. Aber meistens wirken sie „entseelt“. Die Tweets hängen einfach da in der digitalen Luft. Außerdem ist man auf 140 Zeichen limitiert, und diese Begrenzung macht die Botschaft auch irgendwie künstlich. Der Gedanke ist oft nicht komplett.


Manchmal ist ein Tweet ein Hinweis auf mehr: Ein Link zu einem Blogeintrag zum Beispiel oder auf eine andere Quelle, wo der Kontext kompletter ist. Darin liegt die Stärke von Twitter. Ansonsten ist es wie SuperNews! sagt: Tweets sind oft nur "shouts of self-affirmation into the darkness, hoping someone is listening."


Bei Facebook weiss man, sobald die „Likes“ und „Kommentare“ auf einem Post erscheinen, die Welt hört zu—oder zumindest die persönliche Gemeinschaft, die man gesammelt hat. Bei Facebook ist die Welt gleichzeitig kleiner und größer...ich bin dabei!

Dienstag, 1. Februar 2011

Auf der Suche nach einem progressiven Autorensystem


Das Autorensystem meiner Wahl heißt Myüdütü von dem kanadischen Unternehmen Udutu Online Learning Solutions (you do too“ im Englischen ausgesprochen).

Warum habe ich dieses Tool ausgewählt? Aus prinzipiell zwei Gründen:

Erstens: Genauso wie bei ezMaddin habe ich „speed dating“ mit vielen verschiedenen Tools gemacht und es hat wirklich lange gedauert, bis ich das richtige gefunden habe. Es gab immer einen Haken, oder es hat einfach nicht „gefunkt“. Entweder waren die nicht Mac kompatibel, oder sie schienen mir zu kompliziert für meine noch begrenzte technische Vertrautheit mit Autorensystemen. (Tom ist vom Mars, Autorensysteme von der Venus oder irgendwas in der Art). Ich wollte also ein rapid e-learning Tool finden, das auch von einem „Tech Dummy“ eingesetzt werden kann.

Zweitens: Ich wollte auch ein Tool finden, das nicht eins von diesen alten Standard Authoring Tools ist, mit denen klassische e-learning Einheiten bereits seit Jahren produziert worden sind. Denn ehrlich gesagt dachte ich, das gehört schon zu der Vergangenheit.

Siehe Kerres und Voss: „Standen in den 90er Jahren vor allem die Möglichkeiten multimedialer und interaktiver Medien im Vordergrund, so stehen z.Z. vor allem die kommunikativen und kooperativen Szenarien im Mittelpunkt des Interesses.“ (Methoden und Medien, 2008, Seite 10)

Ich wollte ein Tool finden, das diese kommunikativen und kooperativen Elemente gleich integriert.

Ich bin der Meinung, die kommunikativen und konstruktiven Elemente tragen viel mehr zu authentischen Lernprozessen bei, als die geschicktesten, multimedialen e-learning Einheiten. Ich weiss auch, dass Unternehmen viel Geld in klassischen e-learning Maßnahmen investiert haben. In den Neunzigern wurde gesagt „jetzt braucht man nur die Maschine, um gutes Lernen zu gestalten.“ In der ersten Generation des e-learnings wurde viel Geld verschwendet. Es schien, als ob das Lernen dabei offiziell effizienter gestaltet werden konnte, aber die Lerneffektivität war teilweise so miserabel, dass viele Unternehmen dann doch mehr Geld in andere Maßnahmen investieren mussten, um Mitarbeiter umzuschulen.

Die Ära ist vorbei, wo wir dachten eine Maschine kann den Mensch ersetzen. Nun geht es nicht unbedingt um eine Lehrperson, die alles weiß sondern mehr darum, daß die Lernenden einander bei dem Lernprozess auf verschiedene Art und Weise unterstützen.

Ich finde eine e-learning Einheit (etwa WBT) fängt an, effektiv zu werden, wenn sie in ein gut durchdachtes didaktisches Konzept eingebettet ist. Dazu gehört die Möglichkeit für die Lerner, ihr Wissen aus echten Erfahrungen selbst zu kreieren und miteinander auszutauschen.

Meiner Meinung nach ist auf dem „Lernbuffet“ zwar Platz für WBTs u.ä., aber der Platz ist begrenzt. Denn der „Hauptgang“ des Lernens besteht eher aus echten Erfahrungen, real world Situationen, Kommunikation, Zusammenarbeit und immer wieder Aufgabenstellungen in Bezug zur realen Welt.

Ein konkretes Beispiel aus meinem beruflichen Umfeld: ein Kollege von mir bei einem internationalen Unternehmen in den Niederlanden war dabei, einen Online Kurs für technische Operatoren zu konzipieren. Die „Subject Matter Experts“ wollten, dass ein teueres Simulationsystem gebaut wird, wo die Lernenden individuell die gewünschten Fertigkeiten üben konnten. Es wurde festgestellt, diese Simulation würde mehrere hundert tausend Euro kosten. Mein Kollege hat das abgelehnt und hat etwas viel arbeitsnäheres und kollaborativeres konzipiert. Anstatt vorm Rechner zu sitzen und durch eine Simulation zu gehen und Aufgaben zu vollenden, bekommen die Lernenden eine Checkliste und gehen zu zweit tatsächlich in den Kontrollraum und werden von einem echten Operator gecoached. Sie beobachten die tatsächliche Arbeit und können im Sinne von „Cognitive Apprenticeship“ einige Aufgaben ausprobieren. Danach reflektieren die Partner über das was sie gelernt haben. Anschließend berichten sie den Mitlernenden in einem Forum und auch live in einem virtuellen Klassenzimmer über ihre Erfahrungen. Sie werden genauso wie vorher getestet. Das Ergebnis ist sehr gut und mein Kollege hat dem Unternehmen viel Geld gespart. Der Kurs ist bisher noch im Online Format, nur einige Aufgaben finden kollaborativ am echten Arbeitsplatz statt und nicht isoliert vor dem Computer. Der Online Teil besteht aus Austauschen und Reflexion mit den Mitlernenden.

All diese Gedanken strömten durch meinen Kopf, als ich mich auf die Suche nach einem passenden Authorensystem gemacht habe. Ich wollte wenigstens ein Tool finden, das die kollaborativen und kommunikativen Elemente des Lernens integriert.

Im Laufe des endlosen Google Searches bin ich irgendwann über das Blog von Janet Clarey gestolpert, ehemalige Forscherin bei Brandon Hall Research. Sie hat das Tool udutu gelobt. Dieses Tool ist ein sogenanntes „new generation“ e-learning Authorensystem. Das System hat die klassischen Elementen (Animation, Tests, Video, usw.), und lässt sich auch mit moodle u.ä. leicht integrieren. Es ist kein „perfektes Tool“ aber einige Elemente haben mich beeindruckt. Sie schlagen vor, die e-learning Einheiten möglichst kurz zu konzipieren und sie in kollaborative Lernszenarien einzubetten. Das Tool ist auch 100% Web basiert und fördert die kollaborative Arbeit an Kursen der Developer und SMEs.

Weitere interessante Aspekte dieses Tools:

Man kann die Kurse, die man kreiert, auf Facebook publizieren (udutu teach). Man kann auch Kurse bei Facebook belegen (udutu learn). Der Kurs als App und Facebook als LMS....ein innovativer Ansatz! Die Vision der Gründer ist es, Menschen zu befähigen, ganz spontan Kurse konzipieren zu können, die sie dann miteinander teilen. Mag sich utopisch anhören, aber wie ich finde eine sehr schöne Vision, sehr progressiv und zukunftsorientiert. In einer Welt wo Lernen überall und kontinuierlich stattfindet, passt es, dass Menschen zu permanenten Lernern und Lehrern werden. Wenn Lerner ihre eigenen Einheiten kreieren und miteinander teilen können, anstatt nur Einheiten von den offiziellen Lehrenden zu „konsumieren“, kann man einen echten konstruktivistischen Ansatz leicht umsetzen. Dabei findet eine Demokratisierung des Wissens statt.

Bei diesem Tool geht es weniger um die mutlimedialen Potenziale des e-Lernens, sondern eher um die Potenziale des social learning. E-learning Experten wie Jay Cross, Jane Hart, Harold Jarche, Janet Clarey, und andere betonen, die Zukunft des e-learnings geht in diese Richtung. Für mich ist das spannendste Potenzial des e-learnings weniger spezifische technische Funktionen eines Autorensystems, sondern wie Menschen beim Lernen einander unterstützen können.

Außerdem ist das Tool super leicht zu bedienen...obwohl ich als „Tech Dummy“ von einem echten „face to face“ Tutor profitieren würde.

Und als Schlusswort: Der Maler und Schriftsteller Francis Picabia hat einst gemeint: „Unser Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann.“ Mit anderen Worten: I could be wrong about all of this, but that’s what I think at this moment.

Ach ja, fast vergessen: Hier mein bescheidener Versuch, eine Einheit zu konzipieren...