Montag, 28. November 2011

Erica und Kirsten: Digital Sisters mit ähnlichen aber differenzierten Präferenzen der Nutzung von Medien

Kirsten (13 Jahre) und Erica (16 Jahre) sind meine zwei Nichten aus den USA. Ich habe die beiden als Interviewpartnerinnen gewählt, weil ich neugierig war, ob deren Mediennutzung und Kompetenz ungefähr gleich ist. Nach der These Digital Natives sind Jugendliche eher homogen in ihrem Mediennutzungsverhalten und ich wollte herausfinden, ob wesentliche Unterschiede innerhalb einer Familie aufgedeckt werden können. Das Ergebnis ist gemischt.

Die beiden sind begeisterte und kompetente Nutzer von neuen Medien mit vielen Übereinstimmungen aber auch ein paar kritische Unterschiede.


Medienkonsum: Lieblingsgeräte und deren Nutzung

Für die beiden gilt eindeutig: ihre iPhones sind die wichtigsten Geräte, mit denen fast alles gemacht wird: SMS schicken und empfangen, telefonieren, facebooken, Musik hören, Internet surfen, E-Mails schreiben und empfangen usw. Das iPhone wird also hauptsächlich für Kommunikative- sowie Unterhaltungsfunktionen benutzt. Die beiden haben gesagt, sie benutzen es auch, um sich zu informieren, aber das heisst: nur kurz bei Yahoo News reinzuschauen und schnell die Schlagzeilen abchecken.


An zweiter Stelle steht der Laptop, den die beiden meistens für schulische Arbeit nutzen. Jeder hat seinen eigenen Laptop. Sie schreiben Hausaufgaben mit Word. Sie benutzen den Laptop auch für Internet Recherchen bzw. zum Googeln.


Lieblings-Webseiten

Erica und Kirsten habe beide gesagt, dass sie die überwiegende Zeit im Internet bei Facebook verbringen. Erica verbringt da wesentlich mehr Zeit da pro Tag (2-3 Stunden) als Kirsten, die mehrmals am Tag kurz vorbeischaut. (Ihren unterschiedlichen Umgang mit Facebook kann man allein an der jeweiligen Anzahl von Freunden erkennen: Erica hat 783 Freune, Kisten 239.) Für die beiden ist Twitter die zweit beliebteste Webseite, aber sie verbringen viel weniger Zeit damit als bei Facebook.


Lebensstil

Erica und Kirsten wohnen in einem schönen Vorort von Milwaukee, Wisconsin. Erica ist in der 11. Klasse einer öffentlichen High School. Kisten ist in der 8. Klasse einer öffentlichen Junior High School. Man würde ihr soziales Milieu als obere Mittelschicht bezeichnen. In ihrem Ort sind die Einkommen überdurchschnittlich hoch. Die meisten Familien sind weiss mit europäische Abstammung und die Anzahl von Schülern aus Minderheitsgruppen ist gering.


Nach ihren Einschätzungen besitzen etwa 80% der Mitschülern von Erica und Kirsten ein eigenes iPhone oder ähnliches Smartphone. Den Laptopbesitz haben die Mädchen zwischen 50-60% geschätzt. Einen MP3 Player hat wirklich jeder, aber ein Tablet Computer wie ein iPad haben nur etwa 10% der Mitschüler. Nach der JIM Studie 2010 ist dies in Deutschland teilweise ganz anders: während fast alle Jugendliche ihr eigenes Handy und ihren MP3 Player besitzen, haben nur 11-16% der Jugendlichen ihr eigenes Smartphone oder iPhone. (In den USA besitzen insgesamt etwa 40% aller Jugendlichen ein Smartphone).


Web 2.0

Hier weicht das Nutzungsverhaltensmuster von den Digital Sisters von einander ab. Zwar benutzen die beiden als Lieblingstool das iPhone zu kommunikativen und Unterhaltungszwecken, aber was die weitere Nutzung des Intenets betrifft, sind die Schwester sehr unterschiedlich.


Erica verbringt mehr Zeit als Kirsten auf Facebook, wo sie gerne mit ihren Freunden kommuniziert (Nachrichten posten, lesen, und kommentieren, chatten, Fotos teilen und andere anschauen, kommentieren, usw.). Gelegentlich surft sie im Internet zum Unterhaltungszweck.


Jenseits Facebook verbringt Kirsten mehr Zeit als Erica im Internet. Sie surft gerne und produziert auch ihre eigenen Inhalte, die sie mit anderen teilt. Sie produziert zum Beispiel ihre eigenen Videos, die sie bei YouTube hochlädt. Sie hat auch einige Cartoons und Memes auf der Seite memestache.com publiziert. Kirsten spielt auch gern Videospiele, zu denen Erica eher weniger Lust hat.


Im Großen und Ganzen würde ich sagen, dass Erica eine eher (kommunikative!) Konsumentin ist, wobei Kirsten auch Autor von digitalen Inhalten ist, auch wenn der Inhalt nur zur Unterhaltung gedacht ist.


Die beiden haben zwar ein ähnliches Mediennutzungsverhaltensmuster, aber sie könnten schon zu zwei verschiedenen Subgruppen gehören. Nach der Studie von Treutmann et al. (Medienhandeln Jugendlicher, 2007) wäre Erica die Kommunikationorientierte und Kirsten sicherlich auch das aber vor allem ein so genannter Gestalter. Ob das so ist, weil Kirsten drei Jahre jünger ist (und deshalb eventuell noch „nativer“ ist), oder ob es einfach wegen verschiedener Persönlichkeiten, Interessen, und Begabungen ist, bleibt offen.


Digital Natives

Die beiden Mädchen kannten den Begriff Digital Natives nicht. Als ich ihnen diesen erklärte, konnten sich die beiden Mädchen sehr gut damit identifizieren. Erica und Kirsten halten die meisten Erwachsenen (mit deren Vater als grosse Ausnahme) für nicht so fit in digitalen Technologien als sich selbst und ihre Freunde. Erica hat gesagt, dass ihre Mutter sie oft fragt wie man gewisse Funktionen in dem iPhone oder in sonstigen digitalen Geräten steuert. Kirsten sagt, in der Schule ist es oft so, dass einige Lehrer die Schüler bei der Bedienung des Smartboards um Hilfe bitten müssen. Die beiden Mädchen haben aber enthusiastisch gesagt, dass ihr Vater eine grosse Ausnahme ist, der sogar mehr über die neuen Medien weiß als sie. (Ihr Vater ist ein so genannter „Tech Freak“ der unter anderem Programmierer ist.)


Der Fall der Digital Sisters zeigt, dass man sogar innerhalb einer Familie eigentlich nicht von einem einheitlichen Bild der Mediennutzung der Digital Natives sprechen kann. Ausserdem ist der Vater derjenige in der Familie der mit Technologie am meisten vertraut ist.


Digital native zusein ist sicherlich sehr von dem jeweiligen sozialen Hintergrund abhängig. Es ist aber auch von individuellen Verschiedenheiten abhängig. Die Begriffe Digital Natives und Digital Immigrants sind starke Tendenzen, die aber nicht als einfache oder absolute Kategorien verstanden werden sollten. Mein Bruder ist allein wegen seines Alters ein Digital Immigrant, aber er „spricht ohne Akzent“ sozusagen.


Die zwei Mädchen verbringen mehr Zeit in der digitalen Welt als sie Lesen. Wenn sie aber etwas Längeres oder Anspruchsvolles lesen, bevorzugen sie dieses auf gedrucktem Papier statt auf dem Bildschirm zu lesen. Sie haben auch beide gesagt, dass sie mehr Zeit beim traditionellen Fernsehen als bei der Nutzung von neuen Medien verbringen. In diesen zwei Hinsichten weichen sie von dem stereotypischen Bild eines Digital Natives ab.


Digital Age School

In der Theorie von Digital Natives hat der Autor Prensky geschrieben, dass die alten schulischen Methoden oft veraltet sind und nicht mehr zu den Lernstilen, Gewohnheiten und Präferenzen von Jugendlichen passen. Ich wollte fragen, wie die schulischen Methoden bei Erica und Kirsten aussehen.


Es sieht so aus, dass die Schule wirklich was auf dem Kasten, was das „digital Age“ betrifft:

—Wenn ein Schüler abwesend ist, kann er die Hausaufgaben von einem share point downloaden.

—Bei einem Kurs von Erica wurde Moodle zum Einsatz gebracht, um den Schülern dabei zu helfen, sich für die Klausuren vorzubereiten. Sie konnten Musterfragen auf der Moodle Plattform bearbeiten.

—Die beiden Mädchen haben auch von dem Einsatz von Serious Games berichtet. Bei Kirsten war es in Mathe und bei Erica in Physik (Energy Skate Park).

—Alle Schüler haben auch schulische E-Mail Adressen, die die Lehrer benutzen können, um den Schülern wichtiges mitzuteilen.

—Die Lehrer fördern, dass die Schüler auch das Internet als Recherche-Werkzeug benutzen. (Sie dürfen nur nicht Wikipedia verwenden und sollten besonders auf die Qualität der Internet Quellen achten.)

—Die Schüler bekommen noch eine Art von online Unterstützung: Die Schulbücher haben Webseiten, wo Schüler Videos zum entsprechenenden Thema anschauen können.


Im Grossen und Ganzen haben die Mädchen berichtet, dass ihre Lehrer ziemlich fit mit der neuen Technologie sind, was sie sehr gut finden. Manchmal gibt es einen Lehrer der altmodisch erscheint, aber die meisten sind anscheinend ziemlich up to date.


Fazit

Erica und Kirsten sind durchaus Digital Natives. Sie sind im digitalen Zeitalter geboren und wachsen in dieser Zeit auf. (Sie haben beide zum Beispiel nie einen Kartenkatalog, Telefon mit Drehscheibe oder eine Schreibmaschine benutzt.) Trotzdem sind Erica und Kirstens Mediennutzungsverhalten ähnlich aber nicht identisch.


Die Mädchen wachsen in einem durchaus priviligierten Umfeld auf, das die Nutzung von Medien fördert. Aber selbst unter solchen Jugendlichen kann es grosse Abweichungen geben, sodass man von einer homogenen Nutzung und Kompetenzebene nicht sprechen kann. Digital Natives mag es geben, aber nie undifferenziert. Einige sind in der Technologie begabter oder interessierter und gehen besser damit um als andere. Ausserdem ist es immer möglich, dass ein so genannter Digital Immigrant auch sehr fit wird und „akzent frei“ agieren kann.

Donnerstag, 10. November 2011

Reflexionen eines Selbstverwirklichers

iMilieu

Wenn ich mich zu einem der gesellschaftlichen Milieus nach Schulze einordnen müsste, gehörte ich dann ziemlich eindeutig zu dem Selbstverwirklichungsmilieu.

Ich kann mich aber teilweise auch in allen anderen Milieus wieder finden. Zum Beispiel in dem Niveaumilieu (Fortbildung, Sprachen lernen, Bücher lesen, politische Diskussionen, intellektuelle Orientierung), Unterhaltungsmilieu (Pop, Rock, Fitness, Videos anschauen), Integrationsmillieu (Fernsehen, Unterhaltungsmusik, E-Musik, Schauspielhausbesuch) sowie in dem Harmoniemilieu (Naturfilme). Ich lehne aber die hierarchische Orientierung des Niveaumilieus kategorisch ab. Dafür bin ich viel zu „postmodern“. Anderseits bin ich kein Yuppie und würde eine mögliche Konsumorientierung des Selbstverwirklichungsmilieus auch ablehnen.

Ich glaube, ich habe wie jeder Mensch, verschiedene Facetten und Interessen. Manchmal wirkt das vielleicht „widersprüchlich“. Ist es aber nicht. Eine Person kann durchaus Elemente von verschiedenen Milieus verkörpern. Wir sind alle einmalige Menschen und nicht (nur) demographische Kategorien. Wir leben doch in unseren eigenen personalisierten Welten. In gewisser Weise stellen wir unser eigenes Milieu nach persönlichen Wünschen und Bedürfnissen zusammen—genau wie Musik auf einem MP3 Player. iMilieu also.

Ich finde aber, die verschiedenen Milieus sind hilfreich als Orientierung, die moderne soziale Landschaft zu verstehen. Ich kann mich schon da einordnen, obwohl ich aus dem Ausland komme und Schulzes Studie sich ganz spezifisch auf Deutschland bezieht. (In meiner Heimat USA sind ähnliche Milieus zu erkennen, wenn auch ein bisschen anders aufgeteilt und eventuell auch mehr „politisiert“)

Es geht in meiner „personalisierten“ Auffassung des Selbstverwirklichungsmilieus wirklich um persönliche Entwicklung durch authentische Erlebnisse. Das Wichtigste ist nicht unterhalten zu werden oder materialistiche Dinge anzuhäufen, sondern es geht vielmehr um persönliche Entdeckungen—sich selbst, die weite Welt, neue Perspektiven, Ideen die bewegen können, die persönliche Berufung und den tieferen Sinn des Lebens.

Für mich ist der Zweck meines Lebens auch nicht primär mich einer Gesellschaft anzupassen, sondern mich weiter zu entwickeln und etwas Wertvolles zu lernen und erleben. Das Streben nach Rang und Hierarchie (Niveaumilieu) oder Streben nach Konformität und soziale Erwartungen (Integrationsmilieu) interessiert mich weniger. Eigentlich halte ich einen zu starken Fokus auf Hierarchie und Konformität für eher unpassend in einer Welt, die vielmehr Zusammenarbeit und kreatives Denken braucht. Dafür ist die Entwicklung der Persönlichkeit Voraussetzung und sollte nicht als „egoistisch“ betrachtet werden. Denn eigentlich ist ein Fokus auf die Entwicklung der Persönlichkeit gar nicht egoistisch. Im Gegenteil, es fördert und bringt die ganze Gesellschaft weiter. Ich sehe keinen zwingenden Widerspruch zwischen dem Ich und der Gesellschaft, dh. zwischen einer innenverankerten Orientierung und „sozial“ zu denken. Eine „gesunde“ Gesellschaft ist eine, in der die Menschen die Möglichkeit haben, sich weiter zu entwickeln. Ich glaube, wenn man das Glück hat, sich entwickeln zu können, möchte man oft etwas Wertvolles beitragen und der Gesellschaft etwas „zurückgeben“.

Zwang zum Wählen: Ausdruck der Persönlichkeit

So Schulze: „Wir sind dazu gezwungen „ständig Unterscheidungen nach ästhetischen Kriterien zu treffen...Fast immer sind jedoch die Gebrauchsunterschiede der Alternativen bedeutungslos. Waschmittel X wäscht so gut wie Waschmittel Y.“ (Schulze 1992, S. 55)

Ich blende viel aus der Werbungswelt aus (denke ich, hoffe ich...). Ich weiss, Waschmittel X ist so gut wie Waschmittel Y und ich möchte womöglich keine unnötige Zeit mit solchen „trivialen“ Entscheidungen verschwenden, wenn die Gebrauchsunterschiede wirklich bedeutungslos sind. Ich bin auch nicht auf „Image“ ausgerichtet. Das heisst, wenn ich Jeans kaufe, frage ich mich nie ob sie „in“ sind oder nicht. Wenn sie mir gefällt dann kaufe ich sie. Ich merke gar nicht was „in“ ist.

In einer Kultur wo viele unserer Entscheidungen ästhetisch sind, denke ich aber schon, dass diese Entscheidungen auch ein Ausdruck unserer Persönlichkeit und Identität sind. Ich sehe darin an sich nichts Verwerfliches. Wenn aber die Mode, Automarke, usw. unser Bewusstsein „dominieren“ dann werde ich schnell kritischer. Für mich heisst das, unsere Identität sollte keineswegs von materialistichen Dingen determiniert werden. Wir sind viel mehr als das und wer sich davon definiert lässt tut mir leid. Einen zu starken Fokus auf Konsum halte ich für etwas armselig.

Trotzdem ist nicht jede Kaufentscheidung auf der relativ trivialen ästhetischen Ebene. Zum Beispiel in Sachen Lebensmittel. Da geht es unter Umständen um Gesundheit und auch um ökologische Aspekte. Es gibt Welten zwischen in Massen produzierten tiefgefrorenen Pommes und frischem Bio-Salat aus der Gegend. Oder sogar in Sachen Auto: Wer zum Beispiel einen Prius Hybrid kauft, macht das sicherlich nicht (nur) aus ästhetischen Beweggründen. Das ist eine bewusste Entscheidung der Umwelt zuliebe.

Lifestyle

Ich bin in einer sehr progressiven Umgebung zu einer progressiven Zeit in den USA aufgewachsen. Durch meine Eltern und deren damaliges Milieu, merke ich heute als Erwachsener, dass ich von dem „Human Potential Movement“ sehr geprägt worden bin.
„Das Human Potential Movement (Abkürzung HPM) entstand in den 1960er Jahren und ging primär von Kalifornien/USA aus und erwuchs aus der Idee, dass in vielen Menschen ein noch unausgeschöpftes Entwicklungspotenzial schlummere. Die Bewegung stützt sich auf die Prämisse, das Menschen durch die Entfaltung ihres Entwicklungspotenzials ihre Lebensqualität verbessern und ein Leben in emotionaler Ausgeglichenheit, Kreativität und Erfüllung leben könnten. Es entwickelte sich innerhalb der Anhängerschaft eine Kultur der wechselseitigen Potenzialförderung, die mit der Annahme verbunden war, dass sich auf lange Sicht daraus ein positiver gesamtgesellschaftlicher Effekt ergeben müsste.“ (Quelle: Wikipedia)
Wenn ich heute meinen Lebensstil benennen müsste, würde ich mich als ein „welt offener, progressiver gesundheitsbewusster „Selbstverwirklicher“ erkennen. Im Sinne von der Euro-Socio-Styles Karte der Lebensstile und Wertorientierungen bin ich eindeutig der „Weltoffene:. Quelle: ez-Sebastian Brenners Blog: http://sebastianbrenner.blogspot.com/2011/10/die-erlebnisgesellschaft-und-ich.html

Ich finde, wir haben alle das Potenzial „mehr vom Leben“ zu erfahren, aber damit meine ich nicht ausgehen, adventure travel, oder ständig ins Kino oder zur Ausstellung gehen, sondern wir haben die Möglichkeit uns zu verwirklichen und dadurch unser Leben „reicher“ zu machen. Das hat sehr wenig mit Geld zu tun und viel mehr mit einem „inneren Reichtum“ das auch gleichzeitig „sozial“ ist. Wenn wir uns als Individuen entwickeln, entwickeln wir gleichzeitig das Kollektiv.

Ich lehne die Konsumgesellschaft grösstenteils ab und entscheide mich eher für die persönliche Weiterentwicklung immaterialer Art. Ich war schon sehr lange der Konsumgesellschaft gegenüber kritisch, obwohl ich natürlich auch daran teilnehme. Konsum als Statussymbol gefällt mir gar nicht.

Ich kaufe ausschliesslich biologische Lebensmittel, weil ich merke, es tut meinem Körper und meiner Seele sehr gut. Ich glaube, es tut auch der Welt und Umwelt gut.
„Local and organic“ lautet das Credo.

Da ist aber ein Bereich, wo meine „ästhetischen“ Einkaufsentscheidungen tatsächlich meinen Lifestyle ausdrücken: Apple Computer! Es muss einfach Mac sein. Das Apple „Erlebnis“ ist seit Jahren fester Bestandteil meines Lebens und macht viel aus: iPod zum Laufen, MacBook Pro für unterwegs und zu Hause. (iPad, iPhone kommt noch...)

Meinen Lebensstil könnte ich auch als international oder mindestens bi-kulturell bezeichnen. Ich bin mit einer Deutschen verheiratet. Wir haben einen Sohn, der lebenslang die deutsche und US amerikanische Staatsangehörigkeit haben wird (darauf bin ich besonders stolz!)

Wir haben schon vor, einige Zeit in beiden Ländern sowie eventuell in weiteren europäischen Ländern zu wohnen. Ich habe viele geschäftliche Beziehungen in den Niederlanden. Meine Frau hat in Italien gewohnt und spricht auch fliessend Italienisch. Meine Geschäftspartnerin hat die deutsche und amerikanische Staatsangehörigkeit und hat jahrelang in beiden Ländern gelebt. Aus meinen Freundschafts- und Bekanntschaftskreisen kenne ich einige internationale Familien, die oft in einem dritten Land wohnen, wo alle Familienmitglieder „Ausländer“ sind. Ich finde diesen Lifestyle ganz spannend. Die Welt und verschiedene Kulturen kennenzulernen ist eine der spannendsten und erweiternsten Erlebnisse die ich mir vorstellen kann. Dadurch wird die eigene Kultur relativiert und der Blickwinkel erweitert.