Sonntag, 5. Dezember 2010

Was motiviert mich zum Lernen?

Optimal ist für mich Lernen eine interessante und spannende Entdeckungsreise.

Wenn etwas mich interessiert ist oder meine Neugier weckt, bin ich von selbst ganz motiviert zum Lernen. In formellen Lernsituationen bin ich von Lernaufgaben angeregt, die einen aktiven Entdeckungsprozess fördern, und wo man tief reflektiert und etwas Wertvolles für sich aus der Reflexion kreiert.

Als ich früher Student war, habe ich es am eigenen Leib immer wieder erlebt, dass das was ich aus authentischem Interesse gelernt habe viel nachhaltiger war als das was ich aus reiner Leistungsmotivation gelernt habe. Interesse kennt keine Grenzen und wandert wohin die Neugier führt. Leistungsmotivation ist dagegen viel gezielter. Das heißt oft: kurze Zeit nach dem Examen (Ergebnis egal), beginnt das Wissen zu erodieren.

Was mich auch motiviert, ist zusammen mit Anderen zu lernen. Ich habe es immer geliebt, in kleinen „Study Groups“ oder mit einem Lernpartner zu arbeiten. Die Möglichkeit, die spannenden Themen diskutieren zu können inspiriert mich und führt meistens, durch den Austausch von verschiedenen Perspektiven, zu einer Erweiterung des Wissens. Eine gemeinsame Entdeckungsreise!

Was tun, wenn die Neugier oder das Interesse nicht bereits vorhanden ist? Ich versuche irgendwie das Thema für mich interessant zu gestalten. Man kann sich vielleicht Leitfragen ausdenken, die das Interesse anregen.

Man kann sich auch vorstellen, dass man als eine Art „Wissensdetektiv“ unterwegs ist. „Etwas verfolgen“ ist die Grundbedeutung von Lernen, und das trifft hier wirklich zu. Das deutet auf eine aktive Reise hin. Genau so bei dem Wortursprung „ich weiß“ und „gehen“. Lernen ist ein „Knowledge Walk“ wobei man noch nicht genau weiß, wohin die Reise tatsächlich führt. Das ist aber auch Teil der Spannung!